Über Dalí & Gala
Salvador Dalí: Genie, Exzentriker und nicht zuletzt einer der größten Vertreter der surrealistischen Malerei ist noch heute eine Legende. 1904 in Figueres geboren und 1989 dort gestorben, zählte er zu den berühmtesten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Verwurzelt an der malerischen Costa Brava, ließ er sich in seiner Kunst von der rauen Natur, dem Mittelmeer und dem vom Tramontana gezeichnetem Himmel der heimischen Küste inspirieren. Wir haben für Sie das große Dalí Dreieck ausfindig gemacht!
Schon früh zeigte sich, dass Dalí große Aufmerksamkeit erregen konnte und es auch wollte. Die oft extrovertierte Verrücktheit, ließ sich ja auch prima verkaufen! Bereits als Kind soll er Eigenheiten wie Tagträumen, Lügen und Wutausbrüche gehabt haben. Der durchgedrehte und, oder geniale Künstler – wie man es auch sehen mag – sagte oft:
„Wer interessieren will, muss provozieren!“
Dalí’s Ausbildung & Studium
Dalí studierte Malerei, Bildhauerei und Graphik. Ab dem Jahr 1922 an der „Academia San Fernando“ in Madrid, wo er Luis Buñuel kennenlernte. Mit ihm schrieb er später Drehbücher surrealistischer, skandalöser Kurzfilme wie „Un chien andalous“ (1929) und „L’Âge d’Or“ (1930). Mit der gemeinsamen Arbeit, scheiterte die Freundschaft der zwei Künstler allerdings. Im Jahr 1926 wurde Dalí der Akademie in Madrid verwiesen; wegen Verweigerung der Examen. Er fand, seine Professoren seien unfähig zu lehren oder ihn gar zu beurteilen.
Paris änderte viel: Dalí trifft auf die großen Surrealisten & Gala
Zu jener Zeit unternahm er zwei Reisen nach Paris und lernte erfolgreiche Künstler wie Pablo Picasso kennen, den er sein Leben lang bewunderte. 1929 schloss sich Dalí dann einer Gruppe Surrealisten in Paris an. Unter ihnen weilten Joan Miró, Max Ernst, Man Ray und Paul Éluard. Éluards damalige Frau, die russische Immigrantin Helena – genannt Gala – und der 10 Jahre jüngere Dalí verliebten sich Hals über Kopf in einander. Nach Galas Scheidung von Éluard im Jahr 1934, heirateten sie und wurden einander Lebensgefährten. Gala organisierte Dalí’s Ausstellungen und gab seinem Leben einen Richtungswechsel. Sie vermittelte ihm die Realität und war von nun an seine Inspiration und Muse. Dalí sagte einmal:
„Ich liebe Gala mehr als meine Mutter, mehr als meinen Vater, mehr als Picasso und selbst mehr als das Geld.“
Im Jahr der Hochzeit kam es zu Vorwürfen gegenüber Dalí von Seiten der kommunistisch gesinnten Surrealisten-Gruppe aus Paris. André Breton warf Dalí unter Anderem vor, Faschist zu sein. Dalí verteidigte sich, weder an die kommunistische, noch an die nationalsozialistische Revolution zu glauben. Im Jahr 1939 kam es dann zum endgültigen Bruch zwischen den Pariser Surrealisten und Dalí.
Dalí jonglierte zwischen Surrealismus, Impressionismus, Klassik und großer Historienmalerei. Er beherrschte sein Handwerk perfekt und auch der Fotorealismus gehörte zu seinem Programm. Somit erhielt er einmal den Auftrag ein Werbeplakat für den japanischen Kamerahersteller Canon zu kreieren. Dalí malte für Canon das Porträt einer Frau so fotorealistisch, dass es eine Fotografie hätte sein können.
Späteres Leben und Fortgehen von Dalí & Gala
Ab den 60-er Jahren begannen Dalí und Gala ihr Leben getrennt zu führen. Dalí versammelte junge Menschen um sich, feierte rauschende Feste und Bälle und lernte Amanda Lear kennen, die jahrelang für ihn Modell stand. Gala ging währenddessen Affären mit jüngeren Männern ein. 1969 kaufte Dalí ein altes Schloss in Púbol, das er für Gala restaurieren und mit seiner neuen „Kitschkunst“ ausstatten ließ. Dort lebte Gala dann und Dalí durfte ihr erst nach Vereinbarung einen Besuch abstatten.
Im Jahr 1982 starb Dalí’s geliebte Gala. Daraufhin trauerte er sehr. Dalí verweigerte sein Essen und lebte von diesem Zeitpunkt an allein im Schloss seiner verstorbenen Frau. In Púbol schuf er 1983 sein letztes Gemälde: „Der Schwalbenschwanz“. Anfang der 80er Jahre erkrankte Dalí an Parkinson und starb 1989 dann an Herzversagen. Er wurde in der Krypta unter der Glaskuppel seines eigenen Theater-Museums in Figueres beerdigt, wo Besucher aller Welt heute an seinem Grab stehen.
Das große Dalí Dreieck
Theater-Museum Dalí in Figueres
Das 1850 von Roca i Bros gebaute Stadttheater von Figueres, wurde 1939 während des spanischen Bürgerkriegs zerstört. Als Dalí einen Ort suchte um seine Kunst zu zeigen, erwarb er 1961 das alte Theater, in dem er schon mit 14 Jahren das erste Mal ausstellen durfte. Neben Figueres Bürgermeister, wurde Dalí vom spanischen Kabinett unterstützt, indem es ab 1970 Gelder für den Umbau der ehemaligen Ruine bereitstellte. Im Jahr 1974 wurde das Theater als Dalí-Museum neueröffnet. Heute ist es das Wahrzeichen von Figueres sowie eins der meist betuchtesten Museen in Spanien. Die großen Eier, die neben Skulpturen und Kunstwerken das Dach des Museums schmücken, symbolisierten für Dalí Hoffnung und Liebe.
Die Costa Brava in surrealem Licht
„Ich möchte, dass mein Museum ein grosses surrealistisches Objekt wird, in dem die Leute das Gefühl haben, einen theatralischen Traum gehabt zu haben“
Optische Täuschung von 1975: Die nackte Gala schaut hinaus auf’s Meer // von 18m Entfernung oder durch die Kameralinse erkennt man Präsident Lincoln Hier stehen die Besucher Schlange! Der Blick von oben auf das Gesicht von Mae West – nicht nur Kunstwerk, sonderd auch ein Appartement! Ebenfalls 1974 entstanden
Falls vor Ort – statten Sie dem alten Theater unbedingt einen Besuch ab! Am Besten im August, denn dann hat das Museum auch nachts geöffnet. Und für nachts soll es konzipiert gewesen sein – einfach spektakulär! Im halbkreisförmigen Innenhof leuchtet die eindrucksvolle Glaskuppel kristallblau unter dem schwarzen Nachthimmel. Hier sind viele Skulpturen ausgestellt, die kunstvoll angestrahlt sind.
Der Rundgang durch das ehemalige Theater ist absolut faszinierend, denn Dalí’s malerisches Können erlaubte ihm seine Gemälde in den unterschiedlichsten Stilen zu zeichnen. Abstrakt, fotorealistisch, altmeisterlich und noch viel mehr!
Natürlich erkennt man in seinen Kunstwerken auch den engen Bezug zur rauen Landschaft der Costa Brava. Auf dem 1931 entstandenen und sehr berühmten Werk „Die Beständigkeit der Erinnerung“, erkennt man vier zerfließende Taschenuhren, die vor den schroffen Felsen des Cap de Creus arrangiert sind.
Temporäre Ausstellung in Figueres von Robert Whitaker
Im letzten Raum der großen Ausstellung, schauen wir uns den einzigen, nicht fest installierten Teil des Museums an. Eine Galerie voller Fotos von Salvador Dalí selbst – aufgenommen von Robert Whitaker. Hier fällt einem neben seinem Erkennungsmerkmal, dem Schnurrbart, auch seine extravagante Kleidung und selbstsichere Ausstrahlung auf. Dalí & Gala wussten genau, wie anders er wirkte und wie er das für seine Karriere nutzen konnte. Er sagte einmal:
„Jeden Morgen beim Erwachen GENIESSE Ich das erhabene Vergnügen, Salvador Dalí zu sein. Voller Erstaunen frage ich mich dann, was dieser Dalí heute noch wieder Wunderbares verrichten wird.“
Zum Abschluss gibt es bei einem Film mit reellen Ausschnitten aus Dalí’s Leben ein prickelndes Glas Sekt auf der Terrasse.
Fotogalerie im Dalí-Museum in Figueres: vom 31. Mai 2018- 31. Dezember 2019 werden viele Portraits Dalí’s – aufgenommen vom englischen Fotographen Robert Whitaker, temporär ausgestellt! Die Fotos entstanden zwischen 1967 und 1972 in Portlligat & Paris. Eine momentane Ausstellung, die sich sehr lohnt!
Unser Tipp: Das Dalí-Schmuckmuseum
Mir war nicht bewusst, dass Dalí neben all den anderen Kunstwerken auch Schmuck entworfen hat. Das einmalige Dalí-Schmuckmuseum nebenan sollte man sich nicht entgehen lassen. Filigran, prunkvoll, einzigartig: zum Verlieben! Im Museumsshop gibt es dann die Möglichkeit Souvenirs jeder Art zu shoppen. Ein einmaliger Abend mit 1000 Eindrücken – das wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein..
Wohnhaus & Atelier von Dalí – Portlligat
Das weiße, verschachtelte Haus in dem Dalí mit seiner Frau Gala lebte und sich seiner Kunst widmete, besteht aus sieben ehemaligen Fischerhütten. Es hat unzählige Treppen, die maßgeschneidert mit buntem Bast ausgekleidet sind! Von allen Zimmern des Hauses genießt man einen unvergleichbaren Meerblick auf die kleine Bucht von Portlligat unweit von Cadaqués, in der noch heute bunte Fischerboote schaukeln.
Schrilles Interieur in Portlligat!
Das Haus ist verrückt inszeniert, bunt und zusammengewürfelt eingerichtet. Man hat das Gefühl Dalí ganz nah zu sein. Und nicht ohne Grund! Denn ich entdecke allerlei absurde, skurrile und intime Objekte, wie einen großen ausgestopften Eisbär im Eingang. Dalí schuf sich auch hier seine ganz eigene Welt. Er sagte einmal:
„Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.“
Gala schmückte die Schränke des gesamten Hauses mit getrockneten Blumen, denn sie liebte ihren Duft. Neben dem Inneren des Hauses mit hochherrschaftlichem Schlafgemach, einer riesigen Staffelei zum hoch & runter fahren, sodass Dalí große Gemälde im Sitzen malen konnte, beeindruckt auch der Garten des einzigartigen Ehepaars! Weiß getünchte Mauern, Olivenbäume und pastellfarbene Blumen geben mir das sanfte Gefühl zu träumen.
Aussicht vom Garten: auf das Meer & die rauen Felsen der Costa Brava Auch im Garten gibt es Kunst bis wohin das Auge reicht! Schlafgemach von Gala und Dalí Fotos von Besucher schmücken diesen Raum des Hauses: Freunde, Familie & Stars wie Coco Chanel waren hier Das berühmte Dalí-Ei: Symbol für Liebe & Hoffnung Der surreale Garten in Port Lligat; bunt & skurril! Auch hier steht die regionale Zypresse für ein Willkommensgruß Blick auf die hübsche Bucht von Port Lligat
Geheimnisvolle Gala : Mehr als eine Muse
Gala Éluard Dalí wuchs Ende des 19. Jahrhunderts in sehr gläubigen Familienverhältnissen im russischen Moskau auf. Sie war eine schöne und anmutige Frau, dennoch – mit ihrem dunklen Blick und ihrer ernsten, oft misstrauischen Miene – keinesfalls die klassische Schönheit. Sie gilt als eine der bekanntesten Musen des 20. Jahrhunderts. Auf unzähligen Gemälden und Fotos strahlt Gala Eleganz und Exzentrik aus.
Mythos von Kunst & Liebe
Noch heute umgibt sie ein Mythos: wer steckte wirklich hinter der großen, schlanken Frau? Was war es, dass ihr so große Macht über die Herren des 20. Jahrhunderts verlieh? Es scheint, als lebte sie für Kunst und Liebe. Doch wieso malte oder schrieb sie nie selbst, wenn es ihre große Leidenschaft zu sein schien? Um ihren Charakter spinnen sich tausende Geschichten, denn sie inszenierte sich lieber, als das sie etwas von sich erzählte.
Jugend & ihre Zeit in Paris
Während ihrer ersten Ehe mit dem Pariser Dichter Paul Eluard, hatte sie um 1921 eine Affäre mit dem deutschen Maler Max Ernst. Beide gehörten – genau wie Dalí – der Surrealisten Gruppe aus Paris an. Gala war stets größte Inspiration ihrer Geliebten, ließ sich von Männern verehren und nutze ihre geheimnisvolle Art um Freuden jeder Art, Geld und vor allem die Gesellschaft von Genies nicht zu missen. In der Pariser Künstler-Gesellschaft der 20. Jahre inszenierte sie sich in glamouröser Garderobe wie keine Andere und war oft die einzig anwesende Frau unter vielen Männern. Einige ihrer Haute-Couture Stücke, wie von Dior, sind heute noch in Puból zu bewundern!
Die reale Frau des Surrealisten
In ihrer rauen Art bewertete Gala die Menschen ihrer Umgebung nach ihrer Leistung – man könnte sagen, sie war die reale Frau des Surrealisten. Mit ihrem Sinn für’s Praktische, verhalf sie Salvador Dalí später zum Weltruhm!
„Es gibt so viele Narren, die so tun, als wären sie gescheit. Warum sollte ein Gescheiter nicht so tun dürfen, als wäre er ein Narr?“
Gala erkannte das Genie hinter der Maske sofort und machte Salvador Dalí und die Kunst zu ihrem Lebensmittelpunkt. Ab 1934 war sie Geschäfts- und Ehefrau von Dalí – managte seine Ausstellungen und verkaufte seine ersten Bilder in Paris. Kurzum: sie verhalf Dalí schnell und effizient zu großem Erfolg.
Ruhm & Reichtum
Gala wird als starke, machtbesessene Frau beschrieben : viele Künstler, Liebhaber und nicht zuletzt Dalí verschafften ihr mit der Kunst einen Status der Göttlichkeit. Doch auch wenn sie privat die Hosen anhatte, stahl sie ihrem Gatten niemals die Show. Sie fiel bei öffentlichen Anlässen in schlichtem Chanel-Kostüm neben dem schrill gekleidetem Dalí fast nicht auf im hellen Rampenlicht. Nach und nach bauten sie gemeinsam größten Ruhm und Reichtum auf – lebten mal hier, mal da : zwischen Paris, New York und Portlligat.
Das Dalí Dreieck nimmt seinen Lauf :
Das Märchenschloss Púbol
Gala nahm einen wichtigen Platz im Leben des exzentrischen Künstlers Salvador Dalí ein. Darum schenkte Dalí ihr im Jahr 1969 ein schon lang versprochenes eigenes Schloss. Einen Rückzugsort, indem sie fortan ohne ihn lebte. Gala amüsierte sich in dieser Zeit mit jungen Liebhabern, während sie sich von Amanda Lear als Dalí’s Begleitung und Muse vertreten ließ. Dalí durfte sie im Schloss nur auf schriftliche Einladung ihrerseits hin besuchen.
La Pera
Das Schloss Púbol befindet sich in dem kleinen romantischen Dorf La Pera bei Girona und erweckt auch heute als Museum noch den Eindruck, als sei es einst von Gala verzaubert worden. Schloss Púbol – von mir prunkvoller erwartet – ist eine steinerne Burg aus dem 15. Jahrhundert mit Glockenturm und Blick auf Wälder, Felder und das schöne Dörfchen La Pera.
Das eher schlichte Schloss ist dennoch sehr romantisch und beeindruckt mit Dalís Kunst. So ziert u.a. ein fantastisches Deckengemälde den Salon.
Der ganz eigene Stil des Dalí-Ehepaars
Die Inneneinrichtung hat Gala bestimmt: sie ist geprägt von Fackelleuchten, getrockneten Blumen und natürlich findet man überall Dalí’s Kunst! Ein Rundgang gibt Einblicke in das glamouröse Leben des Ehepaars. In der Garage steht ein glänzend blauer Cadillac.
Garten von Puból
Der wilde Garten des Anwesens ist zum Verlieben – und zum Verlaufen! Die schmalen Pfade führen durch dichtes Grün zu Brunnen, Elefantenskulpturen mit Spinnenbeinen, dessen Rüssel den Rasen bewässern und zu versteckten Pavillons.
Gala’s Grab
Galas Grab befindet sich in einer Katakombe des Schlosses. Daneben ist ein zweites Grab – eigentlich hätten hier Dalí und Gala nebeneinander liegen sollen. Doch Dalí wurde – wie erzählt wird – kurz vor seinem Tod, dazu überredet sich im Theater in Figueres begraben zu lassen.
Púbol ist ein absolut sehenswerter Ort. Hier bekommt man einen weiteren Einblick in das geheimnisvolle und glamouröse Leben der Dalí’s und verspürt den surrealen Hauch einer vergangenen Epoche.
Einmalige Immobilie in La Pera – direkt nebenan!
Wer die Magie des Ortes teilen und eigene Visionen verwirklichen möchte – gleich neben Galas ehemaligem Schloss steht momentan ein hinreissendes kleines B&B Steinhaus zum Verkauf!
[…] machen uns auf nach Portlligat – ein kleiner Fischerort, wo einst der renommierte Künstler Salvador Dalí mit seiner Frau und Muse Gala in einem weißen Haus direkt am Meer gelebt und gearbeitet hat. Sein […]