Paradiesisch: Wanderung zur Platja de Castell

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Paradiesische Buchten und wilde Küste

Zu Fuss zur Platja de Castell

Es soll sie noch geben, die ruhigen Buchten an der Costa Brava. Mit dem Auto sind sie nicht unbedingt alle zu erreichen. Wir erkundeten im Juni einige zu Fuß. Am besten startet man diesen Ausflug an einem Wochentag früh morgens, dann hat man die Chance paradiesische Einsamkeit zu finden.
Ausgerüstet mit Wanderschuhen, Badesachen und Picknick im Rucksack machten wir uns an einem heißen Junitag auf den Weg. Wir parken unser Auto bei Calella de Palafrugell direkt vor den Jardins de Cap Roig. Vor dem Eingang zu den Gärten führen rechts einige Holzstufen nach unten auf eine Lichtung. Diese überqueren wir und kommen am Waldrand auf den Hauptwanderweg GR-92. Ab hier folgen wir der Beschilderung Poblat Ibèric und Platja de Castell. Unser Ziel ist mit etwa 1,5 Stunden veranschlagt. Der schattige Waldweg führt vorbei an einigen feudalen Anwesen mit Meerblick. Versteckt hinter hohen Zäunen und Hecken lebt man hier privilegiert. An einigen Stellen parken Geländewagen. Dort führt dann ein kleiner Stichpfad hinunter zum Meer in winzige verschwiegene Buchten.
Irgendwann zweigt auch unser ausgeschilderter Wanderpfad ab vom breiten GR-92 in Richtung Steilküste. Jetzt sind Kletterkünste gefragt. Es geht steil bergauf. Belohnt werden wir mit einem Postkarten-Costa-Brava-Blick. Wind verwehte Pinien beugen sich riskant von steilen Felsen, tief unter uns kristallklares Wasser – blauer Spiegel Schaum gekrönt funkelnd in der Sonne. Yachten schaukeln vor Anker. Felsen liegen trägen Walrosse gleich schlafend am Ufer. Wilde Kakteen zeigen feurige Blüten. Am Horizont Segelboote im Wind.
Kanus erkunden einen Felstunnel. Gegenüber liegt das Poblat Ibèric. Die Iberersiedlung auf dem Kap Sa Coberta wurde 1943 entdeckt und in den folgenden Jahren ausgegraben. Die Siedlung entstand im 6. Jh. v. Chr. und hatte bis zum 1. Jh. v. Chr. Bestand. Schon damals schätzte man den Meerblick. Von den Mauern der ehemaligen Ansiedlung hat man eine fantastische Aussicht auf die stille, sandige Natur belassene Bucht Platja de Castell. Zwischen Palamós und Calella de Palafrugell findet man hier noch sein kleines Paradies. Lediglich die kleine Strandbar zeugt heute Vormittag von Zivilisation und Tourismus. Das Meer und der Strand gehören uns fast allein. Ein Sprung in die Wellen erfrischt uns nach dem steilen Auf und Ab der letzten halben Stunde.Wanderung zum Platja de Castell

Für den Rückweg haben wir uns Meer vorgenommen, was zugleich mehr Anstrengung bedeutet. Zunächst laufen wir ein Stück den gleichen steilen Weg zurück bis zum GR-92. Dort biegen wir nach ein paar Metern gleich wieder rechts ab hinunter zur Steilküste. Ausgeschildert sind jetzt winzige Traumbuchten unterhalb der Felsen: Cala Senià, Cala Estreta und El Crit. Befestigte Stufen führen zu traumhaften Miradors mit brillanter Aussicht. Die kleinen etwas steinigen Buchten mit hellem Kiessand sind bei Anhängern der Freikörperkultur beliebt. Hier gibt es keine Strandbars nur Sonne, Sand, Meer und leisen Wind. Wir haben ja unser Picknick dabei. So genießen wir eine stille Siesta ab und an schwimmend im Meer. Irgendwann müssen wir den steilen Aufstieg zurück zum Auto wagen.

Tipp: wer die Wanderung abkürzen möchte oder nur die Platja de Cas­tell besuchen will,

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Wunderschönes Mittelmeer

kann auch dahin mit dem Auto gelangen. Man fährt auf der C-255 bis zum Abzweig Camping Benelux, dort dann rechts ab und nach 500 Metern links. Hier parken. Empfehlenswert ist auch der Fußweg (20 min) von La Fosca aus vorbei an einer Burgruine, malerischen Fischerhäus­chen und schattigem Pinienwald.
Wanderkarten und Infos bekommt man im Touristikbüro des Baix Empordà in La Bisbal.

Tour an der Costa Brava

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